Speichelsteine im Mund

Nieren- und Gallensteine, die die ableitenden Harn- bzw. Gallenwege verstopfen, sind den meisten wohl bekannt. Nicht so geläufig ist, dass sich auch an den Ausführungsgängen der Speicheldrüsen kleine, feste Steine bilden können. Mit steigendem Alter treten Speichelsteine (Sialolith) häufiger auf.

Speichel und Speicheldrüsen
Im Mund gibt es drei Speicheldrüsen: die Unterkieferspeicheldrüse, die Ohrspeicheldrüse und die Unterzungenspeicheldrüse. Durch die vermehrte Ansammlung von festen Speichelteilen und Salzen kann sich ein Stein an den Ausführungsgängen der Speicheldrüsen bilden. Speichelsteine bestehen aus Kalziumphosphat und Kalziumkarbonat und können ca. 2 mm groß werden. Die Ursache können Medikamente sein, die den Speichel dickflüssig machen, ein weiterer Grund ist eine zu geringe Flüssigkeitsaufnahme. Die Unterkieferspeicheldrüse ist am häufigsten betroffen, da der Ausführungsgang einen Knick um die Mundbodenmuskulatur macht.

Entstehung einer Speicheldrüsenentzündung
Oft machen Speichelsteine keine Beschwerden und werden ganz von allein wieder herausgespült. Meist werden die Betroffenen erst darauf aufmerksam, wenn der Stein sich tasten lässt oder der Speichelfluss blockiert ist (Speichelstau). Bleibt ein Speichelstein lange im Drüsengang und verstopft diesen, können sich Bakterien und Viren vermehren. Es kann eine schmerzhafte Speicheldrüsenentzündung entstehen (Sialadentitis).

Symptome einer Speicheldrüsenentzündung
Bei einer Entzündung treten plötzliche Schwellungen im Bereich der betroffenen Drüse auf. Es kommt zur Rötung der Schleimhäute und teilweise zu starken Schmerzen, die sich beim Essen verstärken und über die ganze Gesichtshälfte ausstrahlen können. Bei der Nahrungsaufnahme wird die Speichelproduktion der entzündeten Speicheldrüse gesteigert. Es kann zu hohem Fieber kommen und einer ausgeprägten Druckempfindlichkeit im Bereich der Drüse. Damit die Entzündung sich nicht ausbreitet, ist eine antibiotische Therapie empfehlenswert.

Ihr Zahnarzt kann in der Regel durch Tasten und auch durch eine Röntgenaufnahme eine endgültige Diagnose stellen.

Therapie der Speichelsteine
Ist der Speichelstein klein und liegt am Ende des Ausführungsgangs, wird durch saure Lebensmittel (z.B. Zitronenscheiben, Bonbons) oder Säfte versucht, die Speichelproduktion anzuregen, damit der Stein weiter in Richtung Öffnung geschoben wird. Dann kann er durch eine Massage in die Mundhöhle geschoben und entfernt werden. Ein kleiner Schnitt kann das Herausdrücken erleichtern. Ist der Stein größer, kann er durch Ultraschallwellen zertrümmert werden. Anschließend wird die Speichelproduktion angeregt, damit die Trümmerteile aus dem Drüsenabgang herausgeschwemmt werden.

Wird mit diesen konservativen Methoden kein Erfolg erzielt, bleibt nur noch eine Operation. Hierbei steht der strukturelle und funktionelle Erhalt der Drüse im Vordergrund.Merken

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